Die zentrale Arbeit besteht aus einem senkrecht von der Decke hängenden Schacht, der wie alle Skulpturen des Künstlers aus leichtem Modellbaukarton geschaffen ist. Durch zahlreiche „Fenster“ kann Licht von außen einfallen. Eine Kamera zeichnet das Spiel des Lichts räumlich gegliederten Gehäuse ebenso wie die Klangkulisse im Ausstellungsraum auf. Bild und Ton werden in eine „Black Box-Kammer“ projiziert. Hier werden die Betrachter mit der illusionistischen raumfüllenden Innenansicht des Schachts konfrontiert: 

Ein Bild, das suggeriert, man könne unmittelbar hineinspazieren. Monitore an anderer Stelle wiederum zeigen anderen Betrachtern, was Besucher der Kammer nicht wahrnehmen können; nämlich, wie letztere scheinbar die Grenzen zwischen außerbildlicher Realität und Bild überschreiten und Teil der projizierten Raumsituation

werden. 

Für Jürgen Albrecht sind seine skulpturalen Gebilde Vehikel, die die Überwindung von „innen“ und „außen“ erfahrbar machen. Ihm geht es darum, der ständigen Attacke durch mediale,

„fremde“ Bilder, der wir ausgesetzt sind, durch die Stimulation individueller Bilder zu begegnen. Seine Skulpturen fordern den Betrachter auf, eine eigene Geschichte zu erfinden und die Wände und Türen, welche im Bildraum die Sicht versperren, im Kopf zu öffnen.   

Belinda Grace Gardner aus "Betreten des Bildes Gefordert „ 2005