Jürgen Albrecht

Eine Höhle für Platon - Montag Stiftung Bonn - 2009

Skulpturen mit Kunst und Tageslicht.

Die Arbeiten von Jürgen Albrecht sind geprägt von der Magie des leeren Raums. Seine strengen, geometrischen Kästen, angebracht auf Augenhöhe, sind Bestandteile von raumhohen Säulen. Im Inneren öffnen sich weiße Fluchten, Gänge, Hallen, oft eine labyrinthische Architektur. Beim Blick in die skulpturalen „Guckkästen“ geht das Gefühl für Dimensionen, für die Größe des Raums verloren. Der Betrachter wird zum Besucher, der neugierig versucht, um die Ecke zu schauen, um in möglicherweise vorhandene Nebenräume zu blicken.

Leuchtende Welten:

Hier passiert scheinbar nichts und doch ist alles da. Die Phantasie des Betrachters wird zum Protagonisten in einer leuchtend weißen Welt. So reduziert und klar die Formen auch sind, in ihren Aussagen sind sie nicht eindeutig, sie lösen eine Fülle von Assoziationen aus, animieren zum Anfassen, wollen im Wortsinn begriffen werden. Licht hat für Jürgen Albrecht eine besondere Bedeutung. Er arbeitet sowohl mit Tageslicht, als auch mit Kunstlicht und setzt hier zudem eine Kamera ein, die ein Bild von draußen in den Innenraum überträgt und damit Tageslicht zu Kunstlicht werden lässt, das aber immer noch den Gesetzmäßigkeiten des natürlichen Lichtes gehorcht.

Der Rhein im Raum:

Die Kamera ist an einem der Fenster zum Garten montiert und filmt durch eine Lücke im Buschwerk das Wasser des Rheins. In einer der Raumskulpturen entstehen so über einen Videobeamer „Spiegelungen“. Weder der Rhein, noch die vorbeifahrenden Schiffe sind zu erkennen, aber es sind Bewegungen, Strukturen und abstrakte Schatten zu sehen. „Nicht das, was wirklich existiert, ist entscheidend, sondern das, was darauf aufbauend im Kopf des Beobachters entsteht“, sagt Jürgen Albrecht.


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